Schock für alle Tramper

Damit hat definitiv keiner von uns gerechnet! Statt den endgültigen Atomausstieg zu verkünden, sorgte die Regierung heute morgen mit einer anderen Maßnahme für Aufsehen: Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSD) gab bekannt, dass sein Ministerium anstrebt, dass Fahren per Anhalter in Deutschland gesetzlich zu verbieten.

„Zu Oft gab es in der jüngeren Vergangenheit  schwere Verbrechen durch, aber auch an Trampern“ begründete der Minister sein Vorgehen. Auch wenn es keiner von uns verstehen kann und wir es immer noch nicht wahrhaben wollen, ab dem 1.7. 2011 soll trampen in Deutschland strafbar sein. Überwacht werden soll das Ganze insbesondere von der Autobahnpolizei, aber auch das Personal der Raststätten soll beteiligt werden. „Trampen ist die unsozialste und gefährlichste Art des Reisens, ich kann die Regierung da vollkommen verstehen!“ ergänzte Taz-Chefredakteur Kai Dieckmann.

Ein Auslöser für die Entscheidung soll ein Brief von Ramsauers rumänischem Amtskollegen gewesen sein. Vlad Hitchianu soll ihm mitgeteilt haben, dass deutsche Tramper im vergangenen Jahr wiederholt negativ aufgefallen seien und das Ansehen der Bundesrepublik im EU-Staat nachhaltig beschädigt hätten. „Mit Möwen und Bibernacken haben sie unsere Straßen gestürmt,  sogar auf Autodächern sind sie durch die Gegend gerast.“ Das konnte die deutsche Regierung so nicht auf sich sitzen lassen. In einem Schreiben fordert sie auch die restlichen EU-Länder auf, das fahren per Anhalter, englisch auf hitchhiking genannt, zu verbieten. „Das wäre ein wichtiger Schritt für mehr Sicherheit auf den europäischen Straßen“, so Ramsauer.

Wie es jetzt weitergehen soll? Wir können es nicht sagen.

9 Kommentare
  1. ole
    ole sagte:

    Maßnahmenpaket II „Bundesfernstraßen“

    Autostopp ab 1. Juli untersagt. Minister Ramsauer: „Ein wichtiger Schritt für die deutsche Wirtschaft und den Klimaschutz.“

    Pressemitteilung des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS)
    Laufende Nummer: 0401/2011

    Berlin: Bundesminister Peter Ramsauer (CSD) hat heute in Berlin das Maßnahmenpaket II zur Erhöhung der Kapazität auf den Bundesfernstraßen der Presse vorgestellt. Es wird am 1. Juli 2011 in Kraft treten. Ziel der Neuregelungen ist, Deutschlands Fernstraßen besser auszulasten, um damit die beschränkten Ressourcen im Bereich der Verkehrsinfrastrukturmittel optimiert einsetzen zu können.

    Als wichtigsten Punkt nannte der Bundesminister das Untersagen des Autostopps im Bereich der Raststätten sowie nahe von Anschlusstellen der Bundesautobahnen. Insbesondere soll damit der Verkehrsfluß an diesen neuralgischen Punkten verbessert werden. Staus werden seltener, der störungsfreie LKW-Verkehr und damit die Versorgung der deutschen Wirtschaft mit wichtigen Rohstoffen gewährleistet.

    Ramsauer weiter: „Auch haben wir aus wissenschaftlichen Publikationen erfahren, dass der Kraftstoffverbrauch von Fahrzeugen mit zunehmendem Gewicht stark ansteigt. Wie Sie ja wissen, müssen wir nach der Abschaltung von acht Kernkraftwerken wieder vermehrt auf fossile Energieträger mit entsprechendem CO2-Ausstoß zurückgreifen. Auch die Einführung der E10-Kraftstoffe verläuft derzeit nicht wie geplant. Mit dem Tramp-Verbot können wir das Gewicht von Kraftfahrzeugen nachhaltig verringern und damit zum Erreichen der deutschen Klimaschutzziele beitragen.“

    Der Minister abschließend: „Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst. Die Sparpreise der Deutschen Bahn AG werden weiterhin günstiges Reisen ermöglichen. Die soziale Komponente des Trampens wird gegebenenfalls in den Sommer-, Herbst, Winter- und Frühjahrsmonaten durch witterungsbedingten Ausfall von Zügen und dadurch bedingte Überfüllung hergestellt.“

  2. hoerlemann
    hoerlemann sagte:

    ja geil…dann sind wir endlich die nervigen daumen rausstreckenden Hippies los.
    wird auch mal zeit das da ne gesetzliche grundlage für geschaffen wird.
    trampen – nein danke!

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