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Minden? Minden!!

„Ihr seid extra aus Berlin und München hierher gekommen, um Ostereier zu suchen? Ihr habt doch einen Vogel!“ – Das haben wir am vergangenen Wochenende häufiger gehört. Und die Antwort war immer die gleiche: „Klar sind wir das“. Warum auch nicht?

Während Hauke und Kiste schon am Freitag fleißig waren und über 200 Eier gekauft, gekocht, gefärbt und schließlich rund um Minden verteilt haben, habe ich mich mit meiner besseren Teamhälfte erst Samstagnachmittag auf den Weg gemacht. Ostersamstag, nicht der beste Tag um weit zu trampen, dachten wir, doch weit gefehlt. Die drei anderen Tramper, die vor uns in Berlin Nikolassee stehen, bekommen quasi mit unserer Ankunft einen Lift und wir haben freie Bahn. Einziges Ärgernis: Die beiden Zimmermänner sitzen tatsächlich in einem Auto mit Mindener Kennzeichen. Scheiße! Normalerweise, aber heute? Heute hat das dritte Auto in Berlin schon wieder ein Mindener Kennzeichen. Unfassbar. Und ehe wir uns versehen, sitzen wir mit Mariém und Wolfgang im Jaguar und fliegen förmlich in Richtung Minden.

Das geht so schnell, dass die beiden viel zu früh für ihre Essenseinladung in Minden sind. Das ist aber auch gar nicht mehr so wichtig, denn beide studieren jetzt ausgiebig unseren Zettel mit den Eierverstecken. Das Osterfieber ist ausgelöst und gemeinsam fahren wir von Tankstelle zu Supermarkt zu Tankstelle, wo wir mal beim Tankwart, mal zwischen den Containern unsere ersten Eier finden. Zwischendrin müssen wir immer mal wieder warten, da Künstlerin Mariem mit den dicken Eddings unser rohes Ei verziert.

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Wolfgang lässt sich nicht stören, geduldig steuern wir auf das nächste Versteck, die Polizeistation zu. Polizeistation? Ja, die beiden Osterhasen Hauke und Kiste haben tatsächlich eine Packung bunter Ostereier auf dem Revier abgegeben und der diensthabende Beamte übergibt mir ungläubig grinsend unser Ei.

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In Leteln setzen uns die beiden anschließend vor Kistes Haustür ab, das obligatorische Foto wird geschossen und wir bekommen die besten Wünsche für die kommenden Tage, verbunden mit einer kleinen Warnung für den morgigen Tag: „Die Ostwestfalen sind nicht die offensten Menschen“.

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Egal, wir machen uns nach dem grandiosen Auftakt einen schönen Abend mit den anderen Teams, allein die schon erlebten Geschichten des Teams „Eggtion Kei“ nahmen zwei Stunden Erzählzeit in Anspruch. Spätestens beim Besuch des Osterfeuers in Leteln wird dann auch klar, dass der Plan, Sonntag möglichst früh zu starten, geändert werden muss. Ausschlafen ist bitter nötig! Gegen 12 machen wir uns dann alle so langsam auf den Weg, bzw. wir postieren uns vor dem Haus unserer Gastgeberfamilie Lipkowski an der Lahder Straße.

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Alle, außer ein Team: Sabrina und Ela aka AufAbwegen, die rasen bereits seit zwei Stunden von Versteck zu Versteck. Egal auch bei uns läuft es gut: Nach fünf Minuten stoppt eine Familie, die auf dem Heimweg vom Ostergottesdienst zwei Plätze für uns frei hat. Es geht zwar nicht bis zum nächsten Versteck, doch an der Auffahrt zur Schnellstraße nach Petershagen wartet Metal statt Kirche auf uns: Im Oldtimer Opel machen wir uns, begleitet von harten Klängen, auf ins Dorf und klappern mit unserem Fahrer, der schnell noch seinen Termin verschiebt (Begründung: Er muss hier was wichtiges erledigen) ein Versteck nach dem anderen ab.

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Im Gemeindezentrum laden wir dann noch den „Eihaufen“ (Jonas und Michi) ein, mit denen wir gemeinsam den Vorgarten von Kistes Schwester nach Eiern durchsuchen.

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Danach trennen wir uns wieder für ein paar Stunden, ehe wir die beiden, drei Eier später, auf dem Berg mit dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal wiedertreffen. Dort schnappen sie uns das 3-Punkte-Ei vor der Nase weg, doch Wetter und Aussicht lassen jeden Ärger verfliegen.

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Und wir haben noch was für die beiden: Einen tollen Tipp. In nur 20 Minuten kann man über den Berg zum nächsten Versteck wandern, eine perfekte Abkürzung. Das überzeugt und wir machen uns gemeinsam auf die Wanderung durchs Weserbergland. Aus 20 Minuten werden knapp zwei Stunden, aber hey, die Landschaft war der Hammer.

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Im Tal angekommen geht’s gut weiter, wir treffen Toni, der gestern bereits Antje, Sören, Simone und Mirco durch Minden chauffiert hat. Er bringt uns zum nächsten Versteck und von dort aus sind es nur ein paar Meter bis zum Haddenhäuser Fußballplatz, wo „Eggtion Kai“ am Vortag ein grandioses Fußballhighlight mit Seitfallzieher-Tor erlebt haben und wo die letzten Eier unser Tour versteckt sind. Dafür müssen wir in der Sandgrube buddeln und Tatsache, wir finden zwei Eier, während neben uns halb Haddenhausen das Osterfeuer feiert. Das lassen wir uns nicht entgehen, bei Radler und Pommes genießen wir die Sonne und die Dorffeststimmung.

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Einen langen Fußmarsch und ein leeres Versteck lasse ich an dieser Stelle lieber aus, pünktlich um 19:30Uhr fahren wir schließlich mit dem letzten Mindener, der nicht ganz versteht warum wir das machen, es aber gleichzeitig super cool findet, zurück in die Innenstadt, wo das große Finale auf uns wartet. In der Backstage-Bar treffen wir alle Anderen und feiern etwas erschöpft die tollen Tage, ehe Hauke (Eierverstecker, Teilnehmer sowie Mitglied der Jury) und Hannes (…) das Ergebnis verkünden. Wir haben Glück, dass nicht das bewährte Applausometer, sondern der objektive Wirt über das Bestbemalte rohe Ei entscheidet, sichern uns die vier Extrapunkte und landen am Ende auf Platz vier.

Der Sieg geht an Sabrina und Ela, die tatsächlich 31 von 34 Verstecken abgefahren haben und insgesamt unglaubliche 39 Punkte gesammelt haben. Dahinter landen unsere Begleiter Michi und Jonas auf Platz zwei mit 23 Punkten, während sich Kili, Hack, Kiste und Hauke alias „Eggtion Kei“ sensationell Platz drei sichern. Gefeiert haben am Ende aber nicht nur die erfolgreichen Teams, denn angekommen sind, dank der liebenswerten, hilfsbereiten und auch etwas verrückten Menschen in und um Minden, alle Teams. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann essen sie heute noch bemalte Ostereier.

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