Tramprennen 2018 – Rückblick

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Während der Sommer uns schon längst den Rücken gekehrt hat und der Winterwind unsere Tramperdaumen abfrieren lässt, blicken wir mit Sehnsucht und einem riesen Grinsen zurück auf das wunderbare Tramprennen 2018. Nachdem wir 2017 die Straßen nach Litauen unsicher gemacht haben, ging es dieses Jahr auf die warmen Landstraßen des Balkans Richtung Bosnien. Die warmen Klamotten konnten dieses Jahr getrost zu Hause bleiben und die Backpacks wurden mit Jonglierkrimskrams, Sonnenbrillen, Badesachen und Adiletten vollgestopft.

Während sich Erfurt bereits im letzten Jahr als wundervoller Startort im Herzen Deutschlands bewiesen hat, konnten die Teilnehmenden dieses Jahr auch außerhalb von Deutschland Richtung Balkan starten. Die Route aus Graz startete direkt an der Haustür des Balkans und obwohl die Zürich-Routen wundervolle Etappen versprach, fanden sich nicht genug Teilnehmende und es wurde lediglich eine kleine Startortparty am Ufer des Zürichsee. Tony und Alex ließen es sich trotzdem nicht nehmen den Tramprennenspirit zu genießen und begleiteten die Routen mit ihrem Hippie-Bus. Tausend Dank und großes Bussi für die wunderbaren Empfänge, das kalte Bier und die aufregenden Schnitzeljagden mit den Spenden für Sea-Watch!

So haben sich knapp 100 motivierte Tramper*innen an die Straßenränder des Balkans gestellt, auf der Suche nach einer unvergesslichen Zeit, großartigen Abenteuern und dem großen Sieg beim Tramprennen 2018. Darüber hinaus haben wir wieder einmal gezeigt, dass Trampen nicht nur als Reiseform funktioniert sondern vielmehr eine hervorragende Möglichkeit ist, trotz aller sprachlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Hürden einen Dialog aufzubauen.

Unterwegs erlebten wir Abenteuer, die wir uns nie erträumt hätten. Rucksäcke wurden zusammengeschlossen und inmitten der montenegrischen (also in Montenegro) Berge musste der Las Ketchup Song performt werden. Kühe wurden bei ihrem flotten Dreier an der Landstraße ertappt und die große Fontäne im Zentrum von Belgrad wurde kurzerhand zum Schwimmbad gemacht. Im tiefsten Bayern organisierten die Einheimischen kurzerhand ein BBQ für uns und in Bosnien wurde uns beim Sea-Watch-Soli-Kässspatzen-Essen eine Flasche Selbstgebrannter nach der anderen geschenkt.

…bis schlussendlich alle Hemmungen und Klamotten fielen und der wunderbare Bergsee in Boracko Jezero getestet wurde. Die allseits bekannte und beliebte Phrase “it’s still a race“ war dieses Jahr keinesfalls ohne Bedeutung und so wurde es auf der letzten Etappe noch einmal spannend. Auf jeder Route wurden die ersten Plätze hart ertrampt und die ein oder andere private Fehde sorgte für ein unglaublich knappe Entscheidung, sodass die Gesamtsieger erst bei der Siegerehrung von ihrer Ehrung erfahren haben. Die besten Glückwünsche an „Und plötzlich der Daumen“ für eine unvergleichliche Tramp-Leistung! Ihr seid wahrhaftig die Bezwinger*innen der Landstraße!
In den letzten Tagen des Rennens kamen Gerüchte von einer verrückten (und zugegebenermaßen auch nicht ganz nüchternen) Idee auf, die bei der Siegerehrung in einer Massenrasur endete. Fast 20 junge Kerle ließen ihre Bärte in Bosnien um ihren Idolen Mario, Freddi Mercury oder Borat – zumindest vom Aussehen – zu ähneln. Aber die Grundidee war so noch die letzten Spenden zu sammeln, um die 12.000 Euro Marke zu knacken.

Miami
Dieses Jahr haben wir uns entschieden mit dem Tramprennen Spenden für Sea-Watch e.V. zu sammeln und so verstärkt auf die zivile Seenotrettung im Mittelmeer aufmerksam zu machen. Die Werte, die wir mit dem Tramprennen vertreten, sind stark verbunden mit der leider immer noch so wichtigen Arbeit von Sea-Watch! Wir stehen ein für legale und sichere Fluchtrouten und Bewegungsfreiheit für alle Menschen unabhängig von Nationalität und Pass. Durch wunderbare Menschen, die dieses Jahr mit kleinen und großen Spenden die Teams gesponsort haben, können wir die Arbeit von Sea-Watch mit über 12.000 Euro unterstützen! Fettes Dankeschön an alle Teilnehmenden, Sponsoren, und Teamowner!

Aber da sind noch mehr Menschen, denen wir unseren Dank aussprechen wollen! Vielen Dank an alle die an der Planung und Durchführung des Rennens beteiligt waren. Danke fürs organisieren der Startorte und der Siegerehrung, fürs Designen und Drucken der T-Shirts und Packen der Hitchpakete. Ohne die freiwillige Arbeit von so vielen Leuten wäre das Tramprennen so nicht möglich. Wenn Du Lust hast, uns im nächsten Jahr bei der Orga zu unterstützen und deine eigenen Ideen in die Tramprennenwelt mit einfließen zu lassen dann schreibt uns eine Mail an gro.nennerpmartnull@ofni!

Ganz zum Schluss wollen wir noch sagen: Thank you! Hvala! Danke! Köszönöm! Děkuji! An alle Lifts und die Leute, die uns ein Stück ihres Weges mitgenommen haben und mit ihrer Gastfreundschaft verzaubert haben.

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