Neuigkeiten und Ankündigungen über das Tramprennen 2014

Tramprennen 2014…schwer in Worte zu fassen!

Vor ein paar Stunden standen wir noch an einem verlassenen Strand an der albanischen Adria-Kueste und obwohl es kaum Autos gab, hat es keine zehn Minuten gedauert, bis wir mal wieder in einem Auto sassen und wir mal wieder zu einem Kaffee eingeladen wurden. Keine fuenf Minuten spaeter hat der Fahrer dann auch noch eine Hochzeitsgesellschaft unterwegs angehalten, damit wir auch mal von der Hochzeitstorte probieren duerfen. Und jetzt? Jetzt sitzen wir in Shkoder (immer noch Albanien) in einem Internetcafe und bewundern die ersten Videos vom Tramprennen, schauen uns Bilder von denen an, die immer noch unterwegs sind und lesen die ersten Berichte von denen, die schon wieder ins „normale“ Leben zurueck gekehrt sind. Irgendwann hoert das verrueckte Tramprennen-Leben dann fuer alle mal auf, auch wenn wir natuerlich hoffen, dass wir moeglichst viel von dieser Welt, in der einfach alles moeglich scheint, auch in die Zukunft mitnehmen koennen.

Hier in Shkoder, wo mein Text nach einem Stromausfall gerade komplett geloescht wurde, scheint nach einem wieder mal abenteuerlichen Tramp-Tag die richtige Zeit gekommen, ein paar Abschlussworte zum Tramprennen 2014 zu verfassen, auch wenn das, was da in den letzten Wochen passiert ist, nur sehr, sehr schwer in Worte zu fassen ist.

Etwas mehr als eine Woche ist es jetzt her, dass wir mit knapp 130 Menschen nach mehr als 2500 km, die wir ausschliesslich per Anhalter zurueck gelegt haben, erschoepft aber auch uebergluecklich am Ohridsee in Mazedonien angekommen sind und das kleine Staedtchen einschliesslich des Campingplatzes in einen Ausnahmezustand versetzt haben. Da kleine Land Mazedonien hat sich auf alle Faelle sehr ueber unseren Besuch gefreut, denn nicht nur die Polizei hat mit der Kelle Autos fuer uns angehalten, auch die Grenzer haben sich stets nach dem aktuellen Stand des Rennens erkundigt und fuer uns extra die Busfahrer ueberredet, uns ein Stueckchen mitzunehmen… (trotzdem: No Borders!!)

Seinen Anfang nahm das alles keine zwei Wochen vorher, als sich 132 junge Menschen, unter ihnen etliche, die noch nie vorher getrampt sind, an einem Campingplatz in Wuerzburg, mitten in Deutschland getroffen haben. Was da so alles auf uns zu kommen wuerde, dass war vielen noch unklar. Auch uns war vieles unklar, schliesslich war dieses Jahr vieles neu und vieles anders. Es gab neue Regeln, es gab diesen grossen und schoenen, aber auch chaotischen gemeinsamen Start und es war das Jahr, in dem viele alte Hasen zum ersten Mal nicht dabei waren. Nicht nur das, wir hatten mit vielen Problemen zu kaempfen. Als beim Start die Beameruebertragung nicht lief, war das ja nur der Gipfel.. Anmeldestart, Spendentool, Liveticker usw.: Es gibt etliche Dinge, die wir gelernt haben und die wir in der Zukunft mit ganz grosser Sicherheit besser machen werden.

Aber dennoch: Das Tramprennen 2014 war ein grosser Erfolg! Wie wir es alle gemeinsam geschafft haben, mit den verruecktesten Aktionen und trotz der ganzen Probleme deutlich mehr als 9000 Euro Spendengelder dafuer zu sammeln, dass mehr Menschen in der Welt Zugang zu dem haben, was fuer uns hier selbstverstaendlich ist, naemlich sauberes Trinkwasser und der Zugang zu menschenwuederigen Sanitaeranlagen, das ist der Wahnsinn! Viva con Agua hat sich darueber riesig gefreut und uns allen ein grosses DANKE gesagt! Gemeinsam mit der Welthungerhilfe werden sie das gesammelte Geld in ein WASH-Projekt in Indien stecken und fuer viel Positives sorgen! Das freut uns riesig, und natuerlich freuen uns auch die ganzen neuen Frisuren, Bartschnitte und anderen Dinge, die jetzt noch so durch Europa trampen.

Die Projekte sind das eine, was vom Tramprennen noch lange bleiben wird, aber ganz sicher nicht dass einzige, dafuer ist in diesen zwei Wochen viel zu viel passiert. Wir sind von Wuerzburg aus in die Ferne getrampt und haben dort so unglaublich viel Hilfe und Gastfreundschaft geschenkt bekommen, dass jegliche Voruteile die gegenueber anderen Menschen und Kulturen oft vorhanden sind in Windeseile verflogen sind. Weit ueber tausend mal haben uns Fahrer_innen die Tuer zu ihrem Auto und damit ein Stueck weit hinein in ihr Leben geoeffnet, sie haben uns ihr Vertrauen geschenkt und in den meisten Faellen unser Leben und, da bin ich mir ganz sicher, auch ihr eigenes bereichert.

Und an den Zielorten? Da haben 20 bis 30 verrueckte Tramper_innen in gebatikten T-Shirts fuer ganz schoen Aufruhr gesorgt. WGs, leerstehende Haeuser, Stadtbuehnen und vieles mehr wurde fuer uns zu Schlafplaetzen umfunktioniert, Fussballtuniere wurden ausgetragen, ganze Dorffeste wurden extra fuer die Tramprennen-Gaeste veranstaltet und zelebriert. Dabei sind so unglaublich viele Bekanntschaften und Eindruecke entstanden, die sowohl bei unseren Gastgebern als auch bei uns wahrscheinlich noch sehr, sehr lange in Erinnerung bleiben werden! Und neben 100 neuen Facebookfreunden sind mit hoher Wahrscheinlichkeit auch einige wirkliche Freundschaften entstanden.

Am Ziel in Ohrid zu sehen, wie auf jeder einzelnen der fuenf Routen eine ganz eigene und jeweils fuer sich besondere Dynamik entstanden ist und zu hoeren, was unterwegs alles geschehen ist, war wohl fuer jeden im Orgateam ein inneres Blumenpfluecken. Es hat mal wieder gezeigt, dass das Tramprennen keine von Profis durchorganiserte Reise ist, sondern eine lediglich Plattform bietet, auf der wie oben beschrieben irgendwie alles moeglich scheint und die von jedem, der irgendwie daran beteiligt ist, ob Teilnehmende, Fahrer_innen, Gastgeber_innen oder Spender_innen, mit gestalteltet wird.

Gleichzeitig hat das Tramprennen 2014 auch gezeigt, dass auch in dieser wunderbar verrueckten Welt Unfaelle passieren koennen und das Auto fahren immer auch ein Stueck Gefahr mit sich bringt. Waehrend eines Unwetters war ein Team in einen Unfall verwickelt, aber zum grossen Glueck sind alle weitestgehend glimpflich davon gekommen. An dieser Stelle noch mal die besten Wuensche und Gruesse an Mia, die den Restsommer mit einem Gips am Fuss verbringen muss. Dazu kam, der von Tue so liebevoll „Dickschiss-Massacre von Kotor“ genannte Magen-Darm Infekt, der dafuer gesorgt hat, dass es einige Teilnehmer_innen nicht ans Ziel geschafft haben. An alle, die es nicht ans Ziel geschafft haben: Wir hoffen, ihr habt irgendwie etwas vom grossen Applaus, den es bei der Siegerehrung am See fuer euch gab, mitbekommen und senden euch nochmals die besten Wuensche!

Ehe hier ein weiteres Mal der Storm ausfaellt komme ich lieber mal zum Schluss: Damit das Tramprennen auch in ein paar Jahren noch so wunderbare Fruechte tragen kann, brauchen wir, dass habt ihr dieses Jahr gesehen, ganz viel Hilfe. Wir brauchen Menschen mit Ideen, Menschen die programmieren koennen, Menschen…. vor allem brauchen wir Menschen, die Lust haben auf Trampen im Allgemeinen und das Tramprennen im Besonderen haben! gro.nennerpmartnull@ofni freut sich auf ein volles Postfach 😉

Bis bald auf der Strasse!!

WO GEHT´S HIN 2014? #6 – Karpaten

Die Karpaten – Heimat von Bären, Wölfen und netten Menschen. Und dieses Jahr für ein paar Tage auch die Heimat von ein paar Trampern auf dem Weg nach Mazedonien. Von Österreich im Wetsen bis Rumänien im Osten, von der Slowakei im Norden bis nach Serbien im Süden durchkreuzen die Karpaten einen Haufen aufregende Länder Osteuropas. Von der hohen Tatra mit über 2000m hohen Gipfeln bis zu schroffen Felsenlandschaften und sanften Hügeln in den rumänischen Westkarpaten werden wir in den unterschiedlichsten Landschaften unseren Daumen in den Wind strecken. Und die Erfahrung zurückliegender Tramprennen zeigt: Die Wahrscheinlichkeit ist dabei größer, auf nette Menschen zu treffen als auf Bären und Wölfe. Wir dürfen uns also auf den ein oder anderen Selbstgebrannten und gemütliche Pferdekarren freuen!

Karpaten

NEWSLETTER TR2014 #1

Hallo ihr tollen verrückten Menschen,

die ihr mit uns ganz bald zwei Wochen quer durch Europa trampen wollt, hier ist er endlich, unser erster Newsletter!

Ja,ja wir sind mit allem spät dran, die Technik läuft nicht so wie wir uns das vorher gewünscht haben, aber spätestens am 15.August in Würzburg ist das alles zweitrangig!

Damit ihr bis dahin optimal vorbereitet seid, gibts jetzt die geballte Ladung Informationen zu…

1. Spenden- wir rocken auch dieses Jahr den Spendencounter für Viva con Agua

2. Startort- Wann,wo, wie??

3. Kohle und Hitchpakete

4. Pressescheiß

5. Hitchmate – Exchange

also los gehts…

1. Spenden

Auch dieses Jahr wollen wir nicht nur zum Spaß quer durch Europa trampen, wir wollen vorher noch möglichst viel Alarm machen, um möglichst vielen Leuten mit etwas ganz Elemenaterem zu helfen: Sauberem Trinkwasser und menschenwürdigen Sanitäranlagen. Deshalb sammeln wir bereits zum 5. Mal Spenden für Viva con Agua, die dann zusammen mit der Welthungerhilfe ein WASH (Water, Sanitation & Hygene)-Projekt in Indien umsetzen.

Und zwar funktioniert das dieses Jahr folgendermaßen:
Wir sammeln die Spenden über Betterplace. Die sind cool, das geht so super einfach und das Geld kommt direkt und ohne Abzüge bei Viva con Agua an.

Dafür einfach auf der Homepage auf den Betterplace-Spendenlink klicken und dann könnt ihr euer Team mit einem Wunschbetrag unterstützen! Durch etliche Pannen erscheinen die Sponsoren dann nicht gleich auf den Teamprofilen, aber wir wollen jetzt nicht mehr warten, deswegen: Auf Gehts!  Die Sponsoren sollen, bis wir die Verbindung zu eurem Profil hergestellt haben, einfach euren Teamnamen und ihre Botschaft an euch bei Betterplace eingeben. Ab 100€ Spende kann man euer Team „kaufen“ und wird als Teamowner mit Bild in eurem Profil verlinkt!
Lasst uns den Spendencounter zum explodieren bringen!

hier der Link: https://www.betterplace.org/de/fundraising-events/tramprennen

Wen soll ich da jetzt fragen?

Zuerst: uns geht es nicht um möglichst dicke Geldbeträge. Wir freuen uns über jeden Euro, der zusammenkommt. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Spender_innen oft die Leute aus dem ganz persönlichen Umfeld sind.
Eltern,Großeltern,Bekannte und andere Verwandte: Schreibt oder spracht sie einfach mal an, erzählt von eurem verrückten Sommervorhaben und meistens kommt so schon einiges zusammen. Oder machts aktiver: Schließt Wetten ab, bietet verrückte Aktionen an oder lasst euch was ganz Neues einfallen. Wie immer im Tramprennen -Kosmos gilt: No Borders!  Und lasst euch nicht unter Druck setzen, wir sind keinem böse, der keine Spender_innen bzw. Sponsor_innen findet. Jede_r so gut wie er/sie kann!!!

Ganz wichtig noch zum Spendensammeln: Aussagekräftige Bewer… äh Teamprofile! Pimpt sie auf, ladet ein schickes Bild hoch und schickt den Link dazu an alle potentiellen Spender_innen!

Und noch was cooles für alle, die das Tramprennen unterstützen: Ab dem Rennstart können sie unsere komplette Reise im Liveticker auf Tramprennen.org mitverfolgen!

Weitere Infos zum Spenden findet ihr auf unserer Homepage (FAQ’s Spenden) und wenn noch fragen sind, meldet euch unter gro.nennerpmartnull@ofni!

2. Startort

Alles auf Neu: Wir starten dieses Jahr alle gemeinsam in Würzburg!! Das wird ziemlich cool, denn dort werden wir uns nicht nur in gemütlicher Runde kennenlernen, wir werden auch die Routen auslosen!! Also Spannung ist schon mal garantiert..

Damit das ein entspannter Abend wird, haben wir ausnahmsweise schon mal einen Campingplatz gebucht, wo wir alle pennen können. Und zwar ist  das dieser hier:

https://www.kalte-quelle.de/

Die sind cool und haben Bock auf uns, außerdem feiert der Sohn des Besitzers an dem Abend seinen 18. Geburtstag 🙂 Das kann also lustig werden…

Wir sind wahrscheinlich schon ab Donnerstag da und werden ein bisschen was vorbereiten, da der Freitag in Bayern ein Feiertag ist… Etwas zu essen und ein paar Kaltgetränke wird es also geben! Wir würden uns freuen, wenn ihr dann ab Freitagnachmittag  so langsam eintrudelt, damit wir gegen neun mit dem „offiziellen“ Teil beginnen können!

Ach ja zu den Kosten: Wir haben bei den Kosten für das Hitchpaket etwas gespart, so dass der Campingplatz mit in den 25€ für alle drin ist. Wir hoffen, das passt für euch!

(wenn jemand von euch aus Würzburg oder der Nähe kommt, meldet euch gerne, wir freuen uns über jede Unterstützung!!)

Und noch was: Würzburg liegt in Bayern, wo die Polizei sehr aktiv ist und auch Trampende an Raststätten regelmäßig durchsucht..

3. Hitchpakete

Die Hitchpakete bekommt ihr alle am Start in Würzburg, darin enthalten wird eine Sim-Karte mit Guthaben sein für den Liveticker, Eddinge, die „offizielle“ Infomappe mit allen Telefonnummern und Treffpunkten, die TR-Shirts,Sticker, Flyer und noch eine kleine Überraschung.

Wer noch nicht überweisen hat, macht das Bitte bis nächsten Sonntag, denn ab dann schließen wir uns in einer Werkstatt in Kiel ein, drucken Shirts und packen die Pakete. Bis dahin kann man sich auch noch beim Rennen anmelden!!

4. Pressescheiß

Wir alle lieben trampen und für die meisten von uns steht wohl fest: Es gibt keine bessere Art zu reisen! Und wie sagte Malte in der NDR-Doku so schön: „Wenn mehr Menschen trampen würden, dann wäre die Welt wohl ein besserer Ort.“  Leider wird oft nur negativ übers Trampen berichtet, das Tramprennen ist dagegegen eine wunderbare Chance, positiv zu berichten: Deshalb unsere Bitte: Falls ihr etwas Zeit und Lust habt, sprecht die Medien in eurer Umgebung an, erzählt Ihnen vom Rennen und fragt, ob sie nicht Lust haben, darüber zu berichten. Es gibt kein Medium, dass die Leute besser erreicht, als die gute alte Lokalzeitung. Und auch Radiosender freuen sich immer über spannende Themen.

Wenn ihr da Fragen oder so habt, wendet euch gerne an gro.nennerpmartnull@ocram, alle Infos für die Pressemenschen gibt es hier: https://tramprennen.org/de/5667-2/

5. Hitchmate X Change

Trampen zu dritt funktioniert?? Und ob! Nach wie vor sind noch einige auf der Suche nach einem Team fürs Tramprennen 2014! Gleichzeitig gibt es viele Zweierteams. Aus Erfahrung können wir sagen: Zu dritt ist es zwar manchmal etwas kuscheliger im Auto, aber es macht Riesenspaß und man kommt genauso gut weg wie zu zweit. Wenn ihr also noch Lust habt und helfen wollt, damit alle die wollen, beim Tramprennen mitmachen können, schaut doch mal im Hitchmate-Xchange Board vorbei!

https://tramprennen.org/mate-x-change/

Sooooo, dass wars erstmal von uns, weitere Infos kommen in einer Woche und auf unserer Homepage! Wie gesagt: Bei Fragen,fragen und wir können es kaum erwarten, mit euch die Straßen Europas zu erobern!

Lasst uns vorher den Spendencounter maximal füllen, damit alle Menschen Zugang zu dem haben, was bei uns hier selbstverständlich ist!

Ganz viel Liebe und Sonne wünscht euch allen

die Tramprennen 2014-Crew

WO GEHT´S HIN 2014? #4 – Franken

von Marleen

Bereits 2011 durfte die bierhaltigste Region Deutschlands – Oberfrangen! – eines der ersten Etappenziele sein. 2014 wird der Startpunkt des Tramprennens Underfrangen sein. Das gehört schon zu Weinfranken (auch: Mainfranken), denn hier werden auf grünen Hügeln viele gute Trauben angebaut, die später in die charakteristischen, äußerst ästhetischen Bocksbeutelflaschen fließen. Wer aufmerksam liest erkennt schon an dieser Stelle: Franken besteht aus verschiedenen Teilen: Ober-, Unter-, Mittelfranken und nicht zu vergessen Heilbronn-Franken und Südthüringen. Das muss man sich so genau erst mal nicht merken, wichtig ist nur im Auge zu behalten, dass Franken nicht mit Bayern gleich zu setzen ist. Es will ja niemand aus dem Lift geschmissen werden. Middelfrangen zählt übrigens auch wieder zu Bierfrangen.

Die Fränkische Schweiz, die sich zwischen Bamberg, Bayreuth und Nürnberg erstreckt und somit alle Obers und Unders verbindet, ist ein beliebtes Wandergebiet in dem sich über 100 Kleinbrauereien tummeln. Wer besonders schnell trampt, kann in eine der vielen Gaststätten oder weinfränkischen Heckenwirtschaften einkehren und sich a zünftigs Weizn bestellen oder an fruchtigen Schobbn (Viertelliter Wein), dazu vielleicht an Grupften (würzig zermatschter Camembert) mit Brezln genießen oder bei Fleischbedarf gleich a ganzes Schäuferle (Schweineschulter) oder wohlgeformte Nembercher Bradwürschd schmausen. Anschließend kann man dann den Fünf-Seidla-Steig laufen, bei dem man von Kleinbrauerei zu Kleinbrauerei zieht und dabei die schöne Landschaft und das kühle Bier genießt. (Seidla = Halbliter Bier).

Die wichtigsten geographischen und kulinarischen Details sind also geklärt, wie sieht das mit dem Trampen aus? Zurück ins Jahr 2011… Die Strecke von Hamburg nach Bayreuth ist keine Kaffeefahrt. Die A 7 geht es runter wie auf der Rodelbahn. Doch dann muss die A 70 bewältigt werden, eine der wohl anspruchsvollsten Autobahnen Deutschlands – eine Asphaltwüste ohne Tankoasen. Hier sind schon einige Tramper auf der Strecke geblieben. „Rhön ist tot“ spuckt der Liveticker im Laufe des Tages immer wieder aus. Das war uns Frankenexperten schon vorher klar gewesen und so hatten wir, dem Heimvorteil frönend, gleich zu Plan B gegriffen, denn der gute Tramper weiß: Manchmal führen Umwege schneller zum Ziel. Trotz Expertise bleibt die Strecke auch für uns eine Herausforderung und irgendwann kommen wir durch einen unglücklichen Zufall von der Hauptroute ab. Das heißt für uns: Burger King-Gourmets, tankende Muddis, Autohof. Es klappt dann auch nicht mehr mit der Autobahn, aber Landstraße ist doch sowieso viel schöner.

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Bierfränkische Landschaft

Landluft in der Nase, Sonne auf dem Daumen. Nächste Haltestelle: Irgendwo in der frängischen Pampa. Rapsfelder um uns herum, idyllische Stille. Grillenzirpen. Schön hier. Kein Auto weit und breit zu sehen noch zu hören. Die Jungs fangen schon mal an, aus Langeweile an Straßenschildern hoch zu klettern. Wir sind relativ entspannt, als Dreierteam unterwirft man sich dem Rennfieber ohnehin nicht so und nimmt sich auch mal Zeit, um unterwegs Land und Leute kennen zu lernen und dabei den ein oder anderen italienischen Espresso zu trinken, aber das ist eine andere Geschichte.

Irgendwann kommt Stefan aus Hollfeld angefahren, große Tochter und kleinen Sohn im Schlepptau. Der glanne Buam ist ziemlich mitteilungsbedürftig und plappert pausenlos in das Erwachsenengespräch hinein. „Ich hab fei zwei Hosen an!“ krächzt es irgendwann stolz zwischen seinen unermüdlich plätschernden Wortfetzen hervor. Stille, auch Stefan ist erstaunt. Der kleine Racker durfte sich nämlich heute mal selbst anziehen. Fei ist übrigens das wohl schönste und überflüssigste Füll- und Würzwort im Frängischen, das man benutzen kann. Authentische Anwendung und Gebrauch ist für Zugezogene nur sehr schwer zu lernen. Genug des sprachlichen Exkurses… Es geht weiter, das Rennfieber hat uns dann doch gepackt. Eine Nachricht flattert ins Auto: Die Ekstase der Möwe ist kurz vor Bayreuth. Für uns ist es auch nicht mehr so weit, allgemeine Aufregung macht sich breit. Stefan lässt sich von unserer Wettkampfstimmung anstecken und wir schaffen es, ihn so zu begeistern, dass er uns die 24,7 km weiter nach Bayreuth fährt, direkt an den Zielpunkt Glashaus. Knapp vor dem Ziel schweben wir elegant hupend an der Ekstase der Möwe vorbei, die trotz flottem Fußmarsch keine Chance mehr hat.

Franconia_2

WO GEHT`S HIN 2014? #3 – Korabgebirge

2764 Meter. So hoch ist der höchste Berg im Korabgebirge. Das mit 40km Länge recht kleine Gebirge hat aber schon allerhand gesehen. Noch vor einigen Jahren verliefen hier Frontlinien zwischen Armeen und Separatisten, heute verlaufen hier Wanderrouten und Skipisten. Der „Golem Korab“ bzw. „Maja e Korabit“ ist der höchste Gipfel von Albanien und gleichzeitig auch von Mazedonien, die Grenze verläuft direkt dort oben. Für das Tramprennen ist auch die Gegend des Korabgebirges wieder etwas Neues. Straßen, die noch nicht von uns befahren wurden, Grenzstationen, die wir noch nicht kennen und Orte, deren Namen wir nie gehört haben.

F4338259-450