News und Ankündigungen von der Tramprennen-Crew

Tramprennen 2013 – abschließende Worte

Gruppenfoto in Zgon

Es gibt eine Menge Verrückte dort draußen, aber hier ist definitiv das Zentrum.“ – Der Betreiber des Campingplatzes steht noch immer etwas überrumpelt vor seinem Parkplatz in Zgon, dem kleinen Dorf in den Masuren und kratzt sich mit großen Augen grinsend am Kopf.
Mit 130 Trampern hatte er heute nicht mehr gerechnet. Wie auch, ihm hatte schließlich niemand Bescheid gesagt: die Kurve vor seinem Campingplatz ist das offizielle Ende eines 2-wöchigen Rennens quer durch Europa. Seit den frühen Mittagsstunden halten immer wieder Autos, LKWs, manchmal sogar meterlange Holzlaster. Rucksäcke und Tramper purzeln aus den Türen, stundenlang bis in die späte Nacht. Mal kommen wir von links, mal von rechts, mal gleichzeitig von beiden Seiten. Und am Ende sind wieder alle da: 130 Tramper aus ganz Europa, wohlauf uns mit sehr viel guter Laune! Aus Hamburg, Eisenach, Flensburg, Mainz und dem niederländischen Breda haben wir uns zwei Wochen zuvor ein paar tausend Kilometer auf den Weg in die größte Seenlandschaft Polens gemacht. Währenddessen ist mal wieder eine Menge passiert und das einzige, was sich vielleicht überhaupt noch resümierend sagen lässt: Ihr seid die geilsten, kaputtesten und liebsten Verrückten, die man sich auf einem Haufen nur wünschen kann!

Tramprennen 2013 – danach

Umfrage: Wie in den vergangenen Jahren auch wollen wir wissen, was gut und was richtig beschissen lief. Bitte sagt uns eure Meinung und nehmt euch kurz 5 Minuten Zeit für unsere Umfrage (Link findet ihr in der letzten Newsletter-Mail).

16320 Euro für das WASH-Projekt in Indien und Nepal

Alle Tramper haben zusammen 16230 Euro (1623 Daumen) für unsere Partnerorganisation Viva con Agua de Sankt Pauli e.V. gesammelt, die nun in das aktuelle WASH-Project der Welthungerhilfe in Indien & Nepal fließen. Wir finden soviel Engagement richtig richtig gut und freuen uns! Danke an jeden Tramper für soviel Einsatz, Danke an jeden Spender für soviele Daumen! Jeder Euro wird helfen, die sanitäre Versorgung in den beiden Ländern zu verbessern. Weltweit haben 2,4 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sanitären Anlagen. Und viel wichtiger als Spendengelder: jede Konversation hilft langfristig, dieses Thema in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Die Zeiten, in denen man sein Stoffwechselendprodukt (umgangssprachlich: Scheiße!) einfach das Klo runterspülen konnte, sind glücklicherweise vorbei. Sanitation matters – #WeGiveAShit.

Ein Blick in die Zukunft: Das Tramprennen geht 2014 ins siebte Jahr

Wie geht es weiter mit dem Tramprennen? Fest steht, dass wir auch 2014 wieder am Start sind. Allerdings mit einigen Änderungen und vielen Neuheiten. NeTrampen ist kein Verbrechen!be
n dem jährlichen Rennen im August haben sich in den vergangenen drei Jahren sehr viele Seitenprojekte wie die Oster-Aktionen, das erste Tramper-Magazin weltweit, ein ganzjährige Liveticker und neuerdings sogar ein Brettspiel entwickelt. Und einiges mehr ist in der Pipeline!

Konkret heißt das: Werde Teil der Tramprennen Crew und pack mit an! Noch mehr Leute sollen von der schönsten Art des Reisens erfahren! An spackigen Ideen, guter Laune und viel Lust auf mehr kann es uns nie mangeln. Wir planen ein großes Treffen mit allen Trampern bis zum Jahresende, um bestehende Projekte weiterzuentwickeln und zu reformieren und um neue Projekte entstehen zu lassen.
Genauere Infos folgen dazu bald in einer gesonderten Mail. Wer es nicht abwarten kann, kann sich aber auch gerne schon jetzt mit uns in Verbindung setzen (gro.nennerpmartnull@ofni) oder dieses PDF anschauen, das im Rahmen eines Wochenendes im Januar 2013 entstanden ist: zu hier gehts zum Download.

Abschließend wollen wir uns bei allen bedanken, die das Tramprennen 2013 in welcher Form auch immer unterstützt haben! Bitte fühlt euch angesprochen! Die Liste an kleinen und großen Hilfestellungen ist schier unendlich, weshalb wir an dieser Stelle auf eine Liste verzichten. Tramprennen to the hearts!

To be continued, wir freuen uns auf alles, was kommt!
Hauke, Pille, Marco, Ole, Simone, Malte, Hack, Wuddich & Pascal

Routen 5 & 6 – Donkey Kong & Yoshi

Mach dich bereit, hier kommen die letzten beiden Routen für 2013: Donkey Kong and Yoshi!

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Route Donkey Kong (Flensburg)

[singlepic id=732 float=left w=80]Donkey Kong kart

Routenverlauf auf Google Maps

Start: Flensburg, D
Fakt: Flensburg ist berühmt für Beate Uhse, Handball und natürlich das Kraftfahrt-Bundesamt

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Foto: VollwertBIT

1. Etappe: Göttingen, D
Fakt: Studenten, noch mehr Studenten und natürlich Studentenpartys gibt’s in Göttingen

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Foto: Daniel Schwen

2. Etappe: Usti nad Labem, CZ
Fakt: In den späten 90ern wurde eine 150m lange Mauer gebaut um die Bewohner vor auf der anderen Straßenseite lebenden Gypsies zu „beschützen“. Keine sechs Wochen später wurde die Mauer zerstört!

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Foto: Ondrej.konicek

3. Etappe: Česká Skalice, CZ
Fakt: Ganz nah an der kleinen,alten Stadt befindet sich ein Stausee..

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Foto: Matěj Baťha

4. Etappe: Poznan, PL
Fakt: Aus Posen kommt ein berühmter Fußballklub, dessen Anhänger für die verrücktesten Pyro-Shows verantwortlich sind. (video)

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Foto: Radomil

5. Etappe: Ciechanów, PL
Fakt: Bereits 3000 vor Christi gab es in dieser Gegend die ersten menschlichen Ansiedlungen

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Foto: Kaczorgw

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Route Yoshi (Breda)

[singlepic id=733 float=left w=80]Yoshi kart

Route on Google Maps

Start: Breda, NL
Fakt: In Breda gibt es tatsächlich einen Tag der „Rothaarigen“, der jedes Jahr gefeiert wird

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Foto: Bart Rowuenhorst

1. Etappe: Bleiwäsche, D
Fakt: Liegt am Rande des Sauerlands. Mehr Informationen über das kleine Nest sind schwer zu finden

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Foto: Witold Grzesiek

2. Etappe: Greifswald, D
Fakt: Das weitaus größere der beiden Atomkraftwerke der ehemaligen DDR wurde in Lubmin betrieben, direkt bei Greifswald („Kombinat Kernkraftwerke Greifswald“). Es wurde mit der Wiedervereinigung 1990 geschlossen und wird derzeit zurückgebaut

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Foto: Caspar David Friedrich (* 1774 – Greifswald)

3. Etappe: Szczecin, PL
Fakt: Hier befindet sich die letzte Oderbrücke vor ihrer Mündung.

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Foto: włodi

4. Etappe: Kołobrzeg, PL
Fakt: Ein Basketball-Team von Kołobrzeg (Kotwica Kołobrzeg) spielt in der ersten polnischen Liga

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Foto: I, D.kwiatek

5. Etappe: Hel, PL
Fakt: Liegt am Ende einer 34km langen und sehr schmalen Halbinsel. Die einzige Straße, die auf die gleichnamige Halbinsel führt, verwandelt sich im Sommer gerne mal in einen 34km langen Stau 🙂

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Foto: Bartłomiej Bulicz

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Letzte Etappe: Masuren, PL

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Foto: Sicherlich

Routen 3 & 4 – Toad & Peach

Macht euch bereit! Hier kommen die nächsten beiden Routen für das Tramprennen 2013: Toad and Peach

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Route Toad (Mainz)

[singlepic id=754 float=left w=80]Toad kart

Route on Google Maps

Start: Mainz, D
Fakt: Johannes Gensfleisch zur Laden zum Gutenberg hat hier im 15. Jahrhundert mit seiner Erfindung, den beweglichen Metalllettern, die ersten Bücher gedruckt

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Photo: Welt-der-Form

1. Etappe: Kiel, D
Fakt: Eine beschauliche Studentenstadt, die vor allem für ihre Fähren nach Skandinavien und ins Baltikum berühmt ist. Mehr nicht wirklich 😉

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Photo: Jess

1 1/2. Etappe: Kiel, D nach Klaipeda, LT
Fakt: Die Reederei DSDS Seaways unterstützt das Tramprennen mit einer Überfahrt von Kiel nach Kleipeda für die Route Toad. Fett!

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Photo: DFDS

2. Etappe: Riga, LV
Fakt: Tramprennen setzt mal wieder die Trends: 2014 wird Riga Kulturhauptstadt Europas. Ein Glück, dass wir schon 2013 dort sind

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Photo: Pascal

3. Etappe: Võru, EST
Fakt: Um ehrlich zu sein, haben wir nicht viel herausgefunden über das Städtchen. Aber macht es das nicht umso interessanter? Die Umgebung sieht jedenfalls herrlich aus

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Photo: gemeinfrei

4. Etappe: Jēkabpils, LV
Fakt: Während den Kriegen wurde die Burg häufig zerstört, aber jetzt kann man die Weinkeller wieder besuchen, hooorray!!

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Photo: Lidingo11

5. Etappe: Vilnius, LT
Fakt: Vilnius war die erste Stadt weltweit, die Sprachkurse anbietet, während man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist. Während man mit dem Bus durch die Stadt gondelt, gibt es in den speziellen Bussen Sätze auf Polnisch, Englisch und natürlich Litauisch zum Lernen

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Photo: Wojsyl

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Route Peach (Freiburg)

[singlepic id=731 float=left w=80]Peach kart

Route on Google Maps

Start: Freiburg, DE
Fakt: Freiburg war 2008 das erste Ziel des Tramprennens. Außerdem lebt Prof. Pokelsek hier.

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Photo: Hofec

1. Etappe: Würzburg, D
Fakt: 1952 wurde ausgreechnet in Würzburg die erste Pizzeria in Deutschland überhaupt eröffnet. Der Name? „Sabbie di Capri“

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Photo: Daderot

2. Etappe: Usti nad Labem, CZ
Fakt: Die romantische Landschaft, die Böhmischen Berge und der České-Švýcarsko–Nationalpark machen die Stadt beliebt bei Touristen

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Photo: Ondrej.konicek

3. Etappe: Zbąszyń,PL
Fakt: Man könnte auch den Zug von Berlin aus nehmen, hier stoppen und dann bis Moskau durchbrausen. Diese Zuglinie wurde bereits 1870 fertig gestellt. Aber wir bevorzugen trampen…

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Photo: Jerzy Strzelecki

4. Etappe: Kazimierz Dolny, PL
Fakt: Die Stadt ist Teil des sogenannten Dreiecks Puławy – Kazimierz Dolny – Nałęczów. Es muss zwar nichts zu sagen haben, aber der nächste Bahnhof ist erst in Puławy. Trampen sollte hier also gut funktionieren

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Photo: Jacek Karczmarz

5. Etappe: Bielsk Podlaski, PL
Fakt: Bielsk Podlaski hat eine große jüdische Geschichte, die durch den Holocaust nahezu ausgelöscht wurde. Fight Facism!

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Photo: Brosen

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Letzte Etappe: Masuren, PL

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Photo:Sicherlich

Routen 1 & 2 – Mario & Luigi

Macht euch bereit! Hier kommen die ersten beiden Routen für das Tramprennen 2013: Marrio und Luigi

Nintendo-styled Tramprennen Logo

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Route Mario (Hamburg)

[singlepic id=727 float=left]Mario kart

Routenverlauf auf Google Maps

Start: Hamburg, D
Fakt: Viva con Agua kommt aus der Hansestadt, die bereits seit 2008 Teil des Tramprennens ist

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Photo: Graf zu Pappenheim

1. Etappe: Bleiwäsche, D
Fakt: Liegt am Rande des Sauerlands. Mehr Informationen über das kleine Nest sind schwer zu finden

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Photo: Witold Grzesiek

2. Etappe: Hrádek nad Nisou, CZ
Fakt: Schon die alten Römer haben Hradek auf ihrem Weg an die Ostsee durchquert.

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Photo: Lutz Maertens

3. Etappe: Olomouc, CZ
Fakt: Einer Legende nach wurde die Stadt von Julius Caesar gegründet. (Es ist aber nicht mal sicher, ob dieser die Stadt überhaupt jemals besucht hat)

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Photo: Michal Maňas

4. Etappe :Częstochowa, PL
Fakt: Es scheint ein sehr katholischer Ort zu sein: Das Gemälde der schwarzen Madonna ist ihr beheimatet, außerdem gibt’s eine 14m hohe Statue von Johannes Paul II

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5. Etappe: Łódź, PL
Fakt: Łódź heißt auf polnisch einfach Boot. Die Legende besagt, dass die Stadt nach einem Fischer benannt wurde, der während einem schweren Unwetter auf einer Wiese gelandet ist. Dort hat er sich dann mit seinem Boot vor dem Unwetter geschützt. Als die Sonne danach wieder herauskam, hat er die tolle Umgebung entdeckt und beschlossen, dort zu leben und die Gegend nach dem Boot zu benennen, das ihm zuvor das Leben gerettet hat

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Photo: Sicherlich

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Route Luigi (Eisenach)

[singlepic id=729 float=left]Luigi kart

Route on Google Maps

Start: Eisenach, D
Fakt: Marco sagt vielversprechenendes über seine Heimatstadt: “ Wir haben eine berühmte Burg, zu der man noch immer auf einem Esel reiten kann. ” Wow, wir sind gespannt…

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Photo: Metilsteiner

1. Etappe: Passau, D
Fakt: Passau ist bekannt als Dreiflüssestadt, weil hier der Inn aus dem Süden und die Ilz aus dem Norden in die Donau münden

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Photo: Aconcagua

2. Etappe: Neusiedl am See, A
Fakt: Die Stadt ist die größte am Neusiedler See, der auch an Ungarn grenzt und Österreichs größter natürlicher See ist

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Photo: Badener

3. Etappe: Banska Stiavnica, SK
Fakt: Das kleine Städtchen in den Bergen hat 2012 gleich zwei Routen begeistert!

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Photo: avemundi

4. Etappe: Częstochowa, PL
Fakt: : Es scheint ein sehr katholischer Ort zu sein: Das Gemälde der schwarzen Madonna ist ihr beheimatet, außerdem gibt’s eine 14m hohe Statue von Johannes Paul II

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5. Etappe: Toruń, PL
Fakt: Toruń ist eine der ältesten Städte in Polen. Nicolaus Copernicus, der das heliozentrische Weltbild aufgestellt hat, wurde in der Altstadt geboren

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Photo: DerHexer

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Letzte Etappe: Masuren, PL

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Photo: Sicherlich

That’s it! Tramprennen 2012 – ein Resümee

Die Schotterpiste führt wenige Höhenmeter vom Ufer des Surduc Lakes an die Dorfstraße, über die vor wenigen Tagen noch Tramper aus der ganzen Welt ihren Weg in das kleine Dörfchen Fârdea gefunden haben. Wie vor 3 Tagen sitzt noch immer fröhlich verdutzt das ältere Ehepaar vor dem kleinen Kiosk am Straßenrand und winkt allen Abreisenden zu. Wir gehören zu den letzten, die den Stausee verlassen. Als wir am Kiosk vorbeilaufen, ruft uns die alte Dame etwas zu und drückt uns selbstgemalte Tramper-Pappen in die Hand. „Lugoj“, „Timisoara“, „Arad“ – Zwischenstationen für die Rückreise. Ihr Mann kommt mit mehreren Kartons aus dem kleinen Häuschen zurück, setzt sich an die Biertischgarnitur und malt weiter fleißig Schilder für uns. Damit hatten wir nicht gerechnet und stehen nun ein wenig hilflos da. Manchmal muss man auch einfach nur achselzuckend dastehen und verwirrt in die Luft gucken, um Danke zu sagen. Das Tramprennen 2012 für Viva con Agua endet wie es gewesen ist – überraschend, unerwartet und sehr schön.

„Die großen Leute haben eine Vorliebe für Zahlen. Wenn ihr ihnen von einem neuen Freund erzählt, befragen sie euch nie über das Wesentliche. Sie fragen euch nie: Wie ist der Klang seiner Stimme? Welche Spiele liebt er am meisten? Sammelt er Schmetterlinge? Sie fragen euch. Wie alt ist er? Wie viele Brüder hat er? Wie viel wiegt er? Wie viel verdient sein Vater? Dann erst glauben sie ihn zu kennen.“

Anlehnend an dieses Zitat von Antoine de Saint-Exupery aus „Der Kleine Prinz“ möchte ich alle Zahleninteressierten an den Schluss dieses Artikels verweisen. Das Wer? Wo? Wann? und Wieviel? sind durchaus interessant, gehören aber nicht an den Anfang eines Reiseberichts. Auch möchte ich nicht davon berichten, dass es alle Tramper auf wundersame Weise per Anhalter nach Rumänien geschafft haben.

Denn warum auch? Trampen ist etwas ganz Normales, nichts Außergewöhnliches. Wo eine Straße ist, kann man Trampen. In ein Auto mit freien Plätzen kann man einsteigen. Haben wir gemacht – von Dänemark, Deutschland und Belgien nach Rumänien. Einsteigen, Aussteigen, Einsteigen, Aussteigen. Warten, Schnacken, aus dem Fenster gucken, ankommen, weiterfahren. Was soll das Ganze? Klingt nicht allzu spannend, oder?

Jetzt stell dir aber mal was vor:

Links und rechts von dir stehen während du wartest noch 3 andere Teams am Straßenrand. Einer von denen sagt „Ey, pass mal auf! Wetten, dass wir vor dir hier wegkommen? Das Bier am Zielort zahlst du!“. Dann stell dir vor, ein grüner Ford Taunus mit einer Waschmaschine im Kofferraum hält an, nimmt dich mit und der Fahrer erzählt dir, dass Karl Dall in den 80ern von der Porsche AG engagiert wurde um Mantawitze zu verbreiten. Denn der Manta war damals noch ein ernsthafter Konkurrent – bis Karl Dall. Der Typ mit dem Taunus lässt dich im letzten Loch raus und du hast absolut keine Ahnung, wo du hier gelandet bist. Mit deiner viel zu ungenauen Karte versuchst du den Dorfbewohnern klarzumachen, was du hier machst und warum du wieder wegwillst. Du wirst zum Schnapsbrennen eingeladen. Die Wette hast du schon so gut wie verloren, das andere Team hat sich per SMS gemeldet und ist schon einige hundert Kilometer voraus. Oder verarschen sie dich nur und stehen in Wirklichkeit ganz woanders?! Egal, du kannst es eh nicht beeinflussen…Du musst ein paar Kilometer zu Fuß gehen und klaust ein paar Pflaumen vom Baum am Wegesrand. Irgendwie ganz nett hier, mit den ganzen Bäumen und Wiesen, denkst du dir…Und während du so vor dich hinschlenderst, Tiere in den Wolken suchst und unmotiviert den Daumen rausstreckst, hält auf einmal ein alter Dacia. Baujahr 1985, roter Saum an der Decke, Duftbaum und Jesus Christus hängen am Rückspiegel. Er versteht zwar kein Wort von dem, was du erzählst und du verstehst auch kein Wort von dem, was er erzählt. Aber als aus dem schranzigen Radio Chery Chery Lady ertönt, zeigen eure beiden Daumen nach oben. Ha! Modern Talking! Dieter Bohlen! Mit Vokuhila! Du fängst laut an zu lachen! Und weil du lachst, lacht der Fahrer auch!
Du steigst aus, Handschlag, Foto, Abgase einatmen, Tschüß! „Geiler Typ!“, denkst du dir und stoppst in freudiger Erwartung weiter. Sofort hält das nächste Auto an – so kann es weitergehen! Slowakei. Ihr fahrt an einer Roma-Siedlung vorbei und auf einmal beginnt der Fahrer zu fluchen: „Diese Scheiß Zigeuner, schnorren sich auf unsere Kosten durch, sind kriminell und wollen nicht arbeiten!“ Seine Frau nickt beipflichtend und schüttelt den Kopf. Du schüttelst den Kopf und fragst dich, wieso sie dich und den deutschen Reisepass freundlich ins Auto winken und gleichzeitig einen derartigen Hass gegen die Roma-Minderheit aus ihrem eigenen Land hegen?
Den Alltagsrassismus („Papers, Please!“, publikative.org) in Deutschland gibt es bedauerlicherweise auch in anderen Ländern Europas und du fragst den Mann, ob er wirklich glaubt, was er sagt: „Glaubst du wirklich, diese Kinder sterben frewillig an Hepatitis A, weil ihnen der Zugang zum Gesundheitssystem verwehrt wird? (vgl. Artikel auf eurosurveillance.org) Glaubst du wirklich, die Roma wollen nicht arbeiten oder bekommen sie einfach keine Chance auf dem Arbeitsmarkt und sind deswegen im informellen Sektor tätig?“ Er zuckt mit den Achseln und konzentriert sich aufs Fahren. Du steigst wenig später aus, bist sauer und betrübt. Vielleicht denkt er ja wenigstens mal drüber nach…
An der Tankstelle triffst du ein anderes Team, das Rennen ist also noch voll im Gang! Es ist verdammt heiß, Calippo Erdbeer und Zitrone schaffen Abhilfe. Ein Pick-Up hält an, du schnallst die Rucksäcke auf der Ladefläche fest und steigst auf, Direktlift bis zum Ziel. Die anderen erzählen während der Fahrt von ihrer Fahrt und die Story mit Dieter Bohlens Vokuhila wiederholt sich. Der Typ schafft es einfach immer wieder, in aller Munde zu sein!
Du kommst an, das dritte Team ist schon da. Diese Runde Bier geht auf dich.
Aber die zweite Etappe kommt ja noch…
Du legst dich schlafen, auf dem Fußballplatz in irgendeinem Dorf und freust dich drauf, das der Tag morgen noch nicht verplant ist…

Stell dir das mal vor.

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All das passiert unterwegs und es würde den Rahmen sprengen, an dieser Stelle noch weiterzuerzählen. Deswegen wollen wir in diesem Jahr alle zu Wort kommen lassen und – ganz klassisch – ein Tramprennen Magazin drucken. Mit Geschichten, Fotos, Comics, Impressionen, Ideen und Gedanken. Jeder kann mitmachen! Finanziert wird das ganze mit eurer Hilfe auf der Crowdfunding Plattform startnext.de. Schaut doch mal vorbei – und investiert in eine gute Geschichte!

Für 10 Euro bekommst du ein Magazin. Für 30 ein Magazin mit Tramprennen 2012-Shirt. Und weil wir jetzt schon wieder bei den Zahlen angekommen sind, können wir da auch gleich weitermachen:

117 Tramper 14 aus Ländern (Australien, Belgien, Chile, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Israel, Kanada, die Niederlande, Rumänien, Schweiz, Spanien, Tschechien, Ungarn & die USA)
54 Teams auf 5 Routen aus Belgien, Deutschland und Dänemark nach Rumänien
2000km per Anhalter durch 9 Länder (Dänemark, Deutschland, Belgien, Tschechien, Polen, Slowakei, Ungarn, Ukraine und Rumänien)
447 Spender (419 TeamSponsoren & 29 TeamOwner)

Besonders erwähnenswert: 15230 Euro für das WASH-Projekt von Viva con Agua in Indien sind durch das Engagement aller Tramper zusammengekommen!
Wir sagen auch Danke im Namen von Viva con Agua! Die Spenden werden in naher Zukunft von den Konten aller Spender abgebucht und direkt an die Welthungerhilfe zur Umsetzung des WASH-Projekts weitergeleitet. Damit wird der Zugang zu sauberem Trinkwasser für viele Menschen sichergestellt – und was gibt es wichtigeres als Wasser?

Es war das fünfte Tramprennen und wieder mal eine Riesengaudi! Vielen Dank an alle, die dabei gewesen sind, die das Rennen unterstützt und mitverfolgt haben! Wir freuen uns aufs nächste Jahr! Wie es weitergeht, wohin, welche Routen, wieviele Routen und sowieso alles andere könnt ihr hier auf der Website in den kommenden mitverfolgen! 🙂

Whoop Whoop!

Die Tramprennen 2012 Truppe