Trainingslager: Safaritanten unterwegs
Bayreuth nach Hamburg? 600 Kilometer? Kein Problem! Ich kannte die Strecke, wusste die Schwierigkeiten (keine Raststätte auf der A70) und da die letzte Fahrt schon einige Wochen her war, freute ich mich auf ein wenig Abenteuer und Trainingslager.
Schön nach der Uni um 14 Uhr mit dem Bus zur Tankstelle an der Auffahrt zur A70 gefahren, von der ich Richtung A7 kommen wollte. Nur leider waren gerade alle Zapfsäulen gesperrt und der eh nicht so starke Andrang war überhaupt nicht mehr vorhanden. Also direkt an die Auffahrt in die pralle Sonne gestellt und Daumen raus. Aber sowas funktioniert bei den Oberfranken nicht. Also wieder zurück zur Tankstelle und – Freude – Zapfsäulen wieder bereit, Autos kamen auch und nach 10 Minuten wurde ich von zwei wortkargen Franken in ihrem Leitungsbautransporter neben den leeren Bierkästen mitgenommen. Das brachte mich zum Parkplatz vor Bamberg, immerhin mit WC, so dass ich auf nette Autofahrer hoffte, die bis zur A7 fahren würden. Leider war kein Auto zu sehen, nur fünf LKWs. Der letzte verstand dann auch mein Anliegen mitzufahren (vielleicht sollte ich doch noch einen Polnisch Kurs belegen?!) und fuhr sogar einen Umweg für mich, so dass er mich an der Raststätte Riedener Wald an der A7 rauslassen konnte. Super Sache, auch wenn halt ein wenig langsam.
So fuhren wir gemächlich die Autobahn entlang während der Wackel-Stinkfinger vor meiner Nase auf- und abwippte und ich mit dem Fahrer das Spanien – Deutschland Spiel analysierte. Die Verkehrsnachrichten brachten dann eine Vollsperrung der A70 direkt vor uns und ich lauschte gespannt den Funknachrichten der anderen LKW Fahrer. Könnte man ein Buch drüber schreiben…Nach ner guten Stunde gings dann auf einer Spur an dem verkohltem Fahrzeug vorbei und wir nahmen wieder Tempo auf. 🙂 Schwupps war ich auch schon auf der Raststätte, wechselte die Seite, da ich ja nach Norden musste und aus dieser Richtung gerade kam und stellte mich an die Tankstelle und fragte die Leute. Ein Herr würgte meine Frage ein wenig ab, fragte dann aber später doch noch nach, wohin ich wollte und ob ich stinken würde. Ähm, nein, ich hatte morgens noch geduscht. Er hatte auf jeden Fall neulich mal einen wohl riechenden Tramper eingesammelt, so dass das Auto noch 3 Tage später stank. Vielleicht hatte er sich deshalb ein neues Auto gekauft?! Er müsse den Wagen erstmal einfahren, da 2 Tage alt und erst 700km und könne nicht so schnell fahren. Ja, passt schon. 500 Meter nachdem wir auf der Autobahn waren, bereute ich meine Entscheidung. Blink! „Werkstatt, Motorschaden“ stand da auf dem Display. Hmm, Neuwagen. Nächster Parkplatz raus, Anruf beim Händler, „Elektronik evtl kaputt“, Auto aus, Auto an, wieder los, wieder Blink!, Parkplatz raus. Ich schaute schon nach einem anderen Auto, als sein Gesichtsausdruck sich veränderte. Der Groschen fiel langsam, aber er fiel. Neuwagen Diesel, alter Wagen Benziner…Schade, blöd gelaufen. Ich stand dann an irgendeiner Auffahrt, wo er mich dann rausgelassen hat und dann gings auch schnell. Raststätte Rhön, 10 Minuten gewartet bis ein junger Mann mich mit 200km/h mit nach Allertal nehmen konnte. Gute 400km, auf denen ich hin und wieder einnickte und belanglose Gespräche führte. Ein weiterer Herr fuhr mich dann ohne Probleme bis kurz vor Hamburg, wo meine Abholung schon wartete und mich nach Hause brachte. Um 21.30 Uhr hatte ich dann auch genug Abenteuer für den Tag.
Hanjo, vom Team Safaritanten
„Neuwagen Diesel, alter Wagen Benziner…Schade, blöd gelaufen“
Oh Mann!
Was zu Lachen am Morgen – Danke Hanjo!