News und Ankündigungen von der Tramprennen-Crew

Hamburg nach Valencia und zurück

Das 60-Stunden-Rennen ist vorbei und nach ein paar Tagen Erholungsphase sind wir wieder frisch und wach!

Am Donnerstag morgen trafen sich um und bei 45 Tramper in 20 Teams vor „Susi’s Showbar“ um sich der verrückten Aufgabe zu stellen, in 60 Stunden so weit als möglich von Hamburg wegzutrampen und nach Ablauf der Zeit wieder zurück zu sein. Die Meisten haben’s rechtzeitig geschafft aus Marseille, (nahezu) Rom, Zenica, Belgrad, Zagreb, Szeged, Rimini, Prague und vielen anderen europäischen Städten zurückzukehren.

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2 Teams blieben in Marseille und Paris stecken, ein drittes kehrte leider erst kurz nach 22 Uhr zurück. Die zurückgekehrten Teams liessen den Abend mit einigen Pils und der Siegerehrung im Hamburger Schanzenviertel und später bei Elektrobeats im Gängeviertel ausklingen.

Gewonnen hat das Team „King Kong und die weiße Frau“ mit über 1600 Kilometern Luftlinie und 4000 getrampten Kilometern. Herzlichen Glückwunsch!

Der zweite und dritte Platz ging an die Teams „Die Glückswürste“ und „The Hot Weenies“, welche es beide nach Südfrankreich schafften – mit 1283 & 1345 Luftlinien-Kilometern!

Fotos vom Rennen werden demnächst nach und nach online sein – wir warten auf Fotos der einzelnen Teams.

Die Planungen für das Tramprennen 2011 für Viva con Agua sind seit Monaten parallel im Gange. Die ersten Infos sind in den folgen Wochen dann hier zu finden.

Cheers! Eure TR-Crew

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Uh LaLaLa!

60 Stunden Trampen.
Hardcore.
Echte Gefühle.

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Trampe mich nass!

Weniger als 24 Stunden bis zum Tramp-Off an Susi’s Showbar!
Heute ab 18 Uhr zum sich selbst feiern ins Haus III & 70
Kaputte Leute, rottet euch zusammen!

Für alle zurückgebliebenen und daheim bleibenden ist, wie aus den letzten Jahren bekannt, wieder ein SMS-Liveticker geschaltet.

Let’s race hell!

Neulich auf der Straße [1]

„Jetzt mal im Ernst: Trampen ist doch voll fürn Arsch! Ich steh hier jetzt seit gefühlt zwei Stunden, langsam wird es kalt und zu essen hab ich auch nichts dabei. Und wofür mache ich das? Weil ich lächerliche 300km vorwärts kommen möchte. Das wären doch höchstens 15 Euro mit der Mitfahrgelegenheit und 30 bis 50 € im Zug. Da säße ich jetzt im Warmen und wüsste genau, dass ich bald ankomme.

Aber ich? Ich steh mit einem alten Karton an der Straße und habe langsam Schmerzen, weil ich seit einer Ewigkeit den Daumen rausstrecke. Dazu habe kommt das immer beklemmender werdende Gefühl, dass heute kein Mensch für mich anhält. Es reagiert nicht mal einer auf mein freundliches Lächeln. Das einzige was ich ernte, sind mitleidige oder verachtungsvolle Blicke. Oh mein Gott, ein Tramper!

An einer Tankstelle mag das Ganze ja in Ordnung sein, aber an der Straße ist Trampen echt das allerletzte. Du kannst nichts machen, stehst nur blöd rum und alle zehn Minuten erinnerst du dich, dass du eigentlich nach zehn Minuten dein Schild ändern oder deinen Platz wechseln wolltest. Egal, zehn Minuten versuche ich es noch! Dann ein Blick auf die Uhr: Ich stehe ja doch erst 40 Minuten, vielleicht komme ich ja heute tatsächlich noch an. Die Ernüchterung folgt beim Blick nach oben: Auto 478 und LKW 45 rasen genauso regungslos vorbei, wie ihre Vorgänger. Langsam sollte ich mir echt Gedanken machen, wo ich heute Nacht pennen kann, wenn ich hier nicht mehr wegkomme.“

Knappe drei Stunden später steige ich direkt vor meiner Haustür aus einem kleinen Wagen, habe eine wahnsinnig entspannte Fahrt hinter mir und einen richtig coolen Typen kennengelernt. Trampen, dass ist doch mit Abstand die schönste Art zu reisen!



Wilson. Die Raststelle, eine Insel.

5 Stunden nachdem Wilsons Truck die Raststätte verlassen hatte, waren neben uns lediglich einige schlafende Trucks der verbleibende Rest in der nach Kaffee und Aufbackbrötchen riechenden Parallelwelt, einer Raststelle bei Besancon. Erst jetzt, gegen 4 Uhr morgens wird uns klar, dass wir unseren Volleyball rücksichtslos und ohne Nachzudenken verstoßen hatten. Wilson. Wilson war nicht mehr da. Wilson war dort, wo wir mittlerweile gerne wären.

But – Who the fuck is Wilson?

Wilson ist der einzige Portugiese mit dem Namen Wilson.

„Wilson? OK, we call you Will“, schlagen wir Wilson beim Weg vom Toilettenhäuschen zum Parkplatz vor.
„Noooo, It’s Wilson.“

Während er das sagt, schmeißt er noch gediegen die letzten Reste seines Fast-Food Bestands in die Ecke, schiebt ein paar Zigarettenstummel vom Beifahrersitz auf den Boden und sucht auf dem Rastplatz nach einem geeigneten Mülleimer für Plastik und Karton. Nachdem wir ihm unsere Rucksäcke ins 2m hohe Führerhäuschen zugestreckten, bittet er auch uns, seine fahrende Heimat zu betreten.

Wilsons Armaturenbrett ist ein Geflecht aus Mehrfachsteckdosen, die von 4 Zigarettenanzündern gespeist werden. Laptop, Handy, Herdplatte, Rasierapparat und die automatische Zahnbürste – ein Truck braucht viel Strom.
„One sleeps in the back, one can watch porn. And I drive.“

Freundlich strahlend zeigt er auf Laptop und Bett. In der Tat, die große Liegefläche hinter den Sitzen lädt zum Verweilen ein, und auch Wilsons DVD-Sammlung würde für genug Zündstoff in den nächsten Stunden sorgen, zweifellos. Seine Begeisterung für Sprachen ist kaum zu übersehen, deutsche Wörterbücher und Sprach-CDs sind ebenfalls Teil der Ausstattung in Wilsons 5m² großen Wohnung. Wir bleiben bei Englisch, „Die.Fleischplatte.“, „Ich.habe.einen.Tisch.reserviert.für.zwei.Personen“ und „Herr.Ober.Die.Rechnung.Bitte.“ werden nach einem kurzen Versuch wohlwollend auf morgen verschoben. Wilson bleibt weiterhin voller Lerneifer. Er ist 30 Jahre alt, seit mittlerweile 7 Jahren in europaweit unterwegs, seine Freundin lebt in Lissabon, eigentlich wollte Wilson mal Polizist werden. „I was young and young people often do stupid things…“. Mit 23 Jahren hatte er betrunken und voller Liebeskummer einen Menschen totgefahren, seitdem fährt Wilson LKW.

Die letzten von Schnee bedeckten Felder ziehen an uns vorbei, die warme, nach selbstgedrehten Zigaretten riechende Lüftung und der beständig-monoton surrende Motor spielen die versöhnlichen Schlussakkorde in dem nie endenden Spiel aus Tag und Nacht. Es geht weiter.

Wilson bietet uns einen Schlafplatz hinten auf der Ladefläche seines Trucks an, ist sich aber nicht ganz sicher, ob der abgeschlossene Raum ausreichend durchlüftet ist. In 9 Stunden dürfe er weiterfahren, mitnehmen würde er uns bis Portugal. Wir steigen mit der Gewissheit aus, um 21 Uhr noch weitere Fahrer auf dem Weg nach Spanien zu finden und sind mit der heute zurückgelegten Strecke noch nicht zufrieden. Nach acht Stunden des Wartens vermissen wir Wilson auf unserer Insel, der Raststelle bei Besancon.

Projekt Tramprennen 2011 – es geht voran!

Nachdem wir uns im Januar in Berlin getroffen hatten, um erste Schritte für das Tramprennen 2011 einzuleiten, begann diese Woche in Hamburg und Kiel Phase II. Neben einer Roadmap, die alle relevanten Bereiche für das TR11 abdecken und in einem Zeitplan zusammengefasst wurden, haben wir uns bereits intensiv mit dem Rennrahmen auseinandergesetzt. Startdatum, Zielort, Routen und Startorte sind sogut wie ausgearbeitet und werden hier in den kommenden Wochen nach und nach veröffentlicht!

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Wir können in jedem Fall schonmal soviel sagen: Geht ab! Wir haben vom Zielort noch nie gehört und mehr oder weniger blind einen Pfeil in die Landkarte geschmissen, aber irgendwie hat uns das Ziel einfach gefallen…manche Dinge kann man eben nicht erklären…
Erste Entwürfe der Routen stehen ebenfalls, ein wildes Geflecht aus Städten und Ortschaften in ganz Europa entsteht in Anbetracht von geplanten 5 Routen und 125 Teilnehmern! Wir sind gespannt auf den Wahnsinn, der in den kommenden Monaten folgt! Und heiß! Und schnell!

Jetzt gilt es, die Dinge um das Rennen herum auf die Beine zu stellen. Dazu gehört zusammen mit Viva con Agua ein Projektgebiet finden, für das wir in diesem Jahr trampen gehen wollen, einen lückenlosen Anmeldeprozess zu konzipieren, neue Shirts designen, das diesjährige Tramprennen-Filmprojekt einzuläuten, Pressekontakte aufzubauen, den Rennrahmen weiter ausbauen, die Website weiter zu übersetzen und noch viele viele Dinge mehr! Es wird ein Riesenbrett und wir freuen uns drauf!

Wenn du Interesse hast, das Tramprennen einen Erfolg werden zu lassen, dann melde dich bei uns! Wenn du spanisch sprichst und Lust auf übersetzen hast, wenn du oder jemand aus deinem Kreis eine Filmhochschule besucht und noch ein Abschlussprojekt für seine Bachelor/Master-Arbeit sucht, wenn du gerne programmierst oder Musik machst – hier ist deine Plattform, um dich zu entfalten und auszutoben! Melde dich unbedingt bei malte[at]tramprennen.org und wir sehen weiter!

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Wir freuen uns auf die kommenden Monate und darauf, zu sehen, wie das Projekt Tramprennen 2011 langsam Form und Kontur annimmt! In den nächsten Wochen werden wir hier von den weiteren Entwicklungen in Sachen Projekt TR11 berichten, von Geschichten von unterwegs und natürlich über das im April anstehende, völlig kaputte und nur für durchgeknallte Freaks ersonnene 60-Stunden-Rennen!

So werde es Sommer!

Eure TR11-Crew!

PS: Das untere Bild zeigt die Teinehmer des Hauke Schremmer TrampTeams supported by the special one, die sich vorgenommen haben, sich mit Designerkleidung einen Vorteil auf dem 60-Stunden-Rennen zu verschaffen. Nicht alle sind ihrer Meinung und suchten mit einer gelungenen Plakataktion vergangenen Mittwoch in Hamburg erfolgreich die Öffentlichkeit und stellten die zwei Tramper auf charmante Art und Weise bloß.